Einerseits ist es das Ziel dieses Blogs, Tanguero(a)s ein besseres Verständnis für Musik und Tanz zu vermitteln, andererseits sollte ein Blog auch subjektive und persönliche Informationen geben. Hier also zunächst meine persönlichen Eindrücke. Als ich in den 90ern lernte, dass es den Argentinischen Tango nicht nur in der Theorie gibt und als ich begann Tango-Musik aus Südamerika zu hören, war Juan D´Arienzo einer der ersten Namen die ich lernte. Ich begann mit drei CDs, eine von Osvaldo Fresedo, eine andere von Trio Hugo Diaz und eine CD mit der Filmmusik zu “The Tango Lesson”. Nachdem ich mir den Film mehrfach angesehen hatte und nachdem ich die CD noch öfter abgespielt hatte, wurde mir klar, dass meine Lieblingsmusik unzweifelhaft von Juan D´Arienzo kommen sollte, die Musik von Fresedo hatte ich damals noch nicht verstanden und Trio Diaz empfand ich zwar musikalisch hochinteressant, hatte aber keine Idee wie man das jemals tanzen könnte. Die beiden Lieder die mir hier besonders gut gefielen waren die Aufnahmen zu “El Flete” und “Pensalo bien”. Dies vor allem wegen der Behandlung des Rhythmus in dieser Musik.
Moderne Tangos im Stil alter Meister der Cuarentas
In der Post-EDO Zeit haben sich die Interpretationsformen der Tango Orchester signifikant geändert. Die Orchester wurden kleiner, spielten nicht mehr primär für Tänzer und weiteten ihre Möglichkeiten zu einem breiteren Spektrum von Dynamik und emotionaler Dynamik noch einmal aus. Neue Komponisten (z.B. Piazzolla) forderten diese Flexibilität und darüberhinaus ein neues Niveau von instrumenteller Virtuosität. Es entstand so eine neue Generation von Tango Orchestern, die versuchten klassischen Kompositionen ein neues akustisches Gesicht zu geben. Insbesondere in den späten Jahren des 20. Jahrhunderts und im 21. Jahrhundert fanden sich diese Orchester aber in einer schwierigen Lage. Einerseits mussten sie das Handwerkszeug einer modernen Interpretationsweise erlernen, andererseits wurden die Orchester mit der Renaissance des Tango wieder gerne auf die Milongas eingeladen und tanzbare Musik wurde wieder zu einem Faktor für das wirtschaftliche Überleben der Orchester.
Musik-Datenbanken (Music for free 2)
Vor einiger Zeit hatte ich hier vorgestellt, wie man Internet-Radio mittels Software in Musikdateien mitschneiden kann. Durch automatische Aufnahme (mit einer speziellen Software) kann man so bereits nach einigen Tagen viele hundert Musikstücke legal abspeichern und bequem auf dem eigenen Computer anhören.
Heute möchte ich über eine andere Möglichkeit berichten um auf diese freien Musikstücke zuzugreifen. Internet-Radiosender und kommerzielle Musikanbieter betreiben Datenbanken, über welche man gezielt auf Musikstücke zugreifen kann, sei es um diese zu streamen oder direkt herunterzuladen. Es gibt Softwareprogramme, die gezielt auf diese Datenbanken zugreifen können um Musikstücke zu recherchieren und herunterzuladen. Einige dieser Datenbanken beinhalten auch Tangos.
De mi Barrio
Der heutige Artikel handelt von einem recht alten Tango, der meiner Meinung nach exemplarisch die Tragik des Schicksals beklagt, daraus aber ein wunderbares Bekenntnis zum Tango macht.
Continue Reading →Hilfe – Ein Publikumswunsch !
Als DJ arbeitet man am Abend seine Playlist oder seine Tandas aus der Datenbank ab. Was passiert aber, wenn plötzlich ein Gast erscheint und einen bestimmten Titel gespielt haben möchte ?
O jeh, das passt aber jetzt gar nicht ins Konzept!
Manche DJs lehnen daher Publikumswünsche mehr oder weniger kategorisch ab (“I am a DJ and not a Jukebox!”). Manche stellen auch ein Schild auf:
Publikumswünsche: Poema 20$, Paciencia 10$, all others 5$
Andere reagieren auf Publikumswünsche entsprechend der Persönlichkeit des Gastes (netter Artikel hier: https://www.digitaldjtips.com/2011/03/dealing-with-dj-requests/). Ich gehe davon aus, freundlich gefragt zu werden, sind doch Tangueros und Tangueras alle höfliche Menschen (per definitionem).
Ich persönlich sehe jeden Publikumswunsch als eine professionelle Herausforderung an. Wie also vorgehen ?
Die Identifikation von Musikstücken.
Der Tango DJ der viele tausend Stücke auf hunderten von CDs hat, muss diese nicht unbedingt alle kennen oder gehört haben. Sicher, es gibt da ca. 100-200 Stücke, die üblicherweise gespielt werden und die man so kennt, manchmal versuchen Kollegen oder Tänzer auch herauszufinden, welcher Titel und Interpret zu einem gewissen Stück gehören. Als Tango DJ ist man hierfür ein natürlicher Ansprechpartner. Was tun, wenn man das Stück nicht kennt, oder es nicht zuordnen kann ?
Backup Strategie für den Tango DJ
Es passierte im September 2017: Gerade hatte ich meine aktuelle Sammlung auf einer portablen Festplatte gesichert, als bei etwa 20 % plötzlich die Datenplatte im PC den Geist aufgab. Ist meine Sammlung jetzt weg? Eine Datenrettung mit Bordmitteln war auch nach mehreren Versuchen nicht möglich, professionelle Datenrettung kostet ein Vermögen.
Was ist eine Tango-Sammlung wert? Ich rechne hier nicht mit den Anschaffungskosten von CDs oder Schallplatten, denn die bleiben physisch verfügbar. Wie sieht es mit den Tags und dem sorgfältig aufgebauten Verzeichnisbaum aus? Eine schnelle Schätzung von mehreren tausend Arbeitsstunden lässt wenig Hoffnung aufkommen.
Eine Fachzeitschrift für Computertechnik veröffentlichte kürzlich einen Aufkleber mit der Aufschrift „Kein Backup – kein Mitleid“, den ich auf meine Netzwerkfestplatte geklebt hatte. Wir müssen also über Backup-Strategien sprechen.
Continue Reading →Backup Strategien für den Tango-DJ
Passiert ist es im September 2017: Ich sichere gerade meine aktuelle Sammlung von meinem Desktop PC auf eine portable Festplatte, als bei ca. 20% meine Daten-Festplatte im PC beschließt, dass ihr Lebensende nun gekommen ist. Ist jetzt meine Sammlung weg? Eine Datenrettung mit Bordmitteln ist nach mehreren Versuchen nicht möglich, professionelle Datenrettung kostet ein Vermögen.
Wie ist der Wert einer Tango-Sammlung zu beziffern? Ich rechne hier nicht mit den Anschaffungskosten der CDs oder Schallplatten, denn diese bleiben ja weiterhin physikalisch verfügbar. Wie ist es nun mit den Tags und dem ordentlich aufgebauten Verzeichnisbaum? Eine schnelle Überschlagsrechnung von mehreren Tausend Arbeitsstunden lässt nichts Gutes erhoffen.
Eine deutsche Fachzeitung für Computertechnik hat jüngst einen Aufkleber herausgegeben mit der Aufschrift „Kein Backup – kein Mitleid“, welcher an meiner Netzfestplatte klebt. Wir müssen uns also über Backup Strategien unterhalten. Continue Reading →
Que nadie sepa mi sufrir
Ja ja, ich geb es zu, manchmal mag ich Valses lieber als Tangos. Einer meiner (vielleicht 20) liebsten Valses ist hier nicht so sehr fürs Tanzen geeignet, sondern mehr zum Zuhören, er hat aber eine interessante und erzählenswerte Geschichte. „Que nadie sepa mi sufrir“ (Übers: Lass keinen wissen wie sehr ich leide) ist dann auch kein echter Vals criollo sondern mehr ein Vals Peruano. Geschrieben wurde er 1936 von dem Argentinier Angel Amato unter dem Pseudonym Angel Cabral [1]. Ein Text wurde von Enrique Dizeo (ebenfalls aus Argentinien) hinzugefügt. In den folgenden 20 Jahren wurde das Lied in ganz Südamerika zum Hit, taucht aber sehr selten auf Milongas auf. Continue Reading →
Digitale Signalkette
Letztes Jahr hat Firma Pioneer es endlich geschafft, einen stabil arbeitenden Treiber für die Kopplung eines Windows-Notebooks mit ihren profesionellen DJ-Mischpulten zu veröffentlichen. praktisch zeitgleich wurden diese auch von Firma Native Instruments für die DJ-Software Traktor Pro 2.0 (Version 2.11) vollständig zertifiziert, so dass nun endlich die Zusammenarbeit funktionieren dürfte.
Was ist an dieser Nachricht nun so interessant insbesondere für die Tango Szene? Continue Reading →