Ich habe Tango-Gemeinschaften wegen dieser dummen Frage auseinanderbrechen sehen, und dieses Problem scheint weltweit allgegenwärtig zu sein. Wirklich? Nicht in Argentinien. Zumindest dort scheint dieses Problem nicht erkannt zu werden. Viele der modernen Lehrer scheinen der „One Tango“-Fraktion anzugehören. Interessanterweise wurde diese Frage auch in einer Doktorarbeit von Carolyn Merritt untersucht:
http://digital.library.temple.edu/cdm/ref/collection/p245801coll10/id/13758
Eine gute und kurze Zusammenfassung mit vielen Zitaten der Argentinier, die den modernen Tango entwickelt haben, findet sich hier:
Once and For All: Tango Nuevo is Not a Style of Dance
Was können wir daraus lernen? Der gebildete und aufgeschlossene Tanguero sollte wissen, dass der sogenannte Nuevo lediglich eine Bezeichnung für neue Elemente ist, die seit etwa 1995 in den Tango eingeführt wurden. Es handelt sich nicht um einen neuen Tanzstil. Die Haltung muss lediglich an die Gegebenheiten der Tanzfläche und die Energie der Bewegungen angepasst werden. So ist es nicht ungewöhnlich, ein traditionell geprägtes Paar in offener Umarmung tanzen zu sehen, und auch Meister des „Nuevo“ tanzen in enger Umarmung. Dies ist die Quintessenz einer Bereicherung und sollte nicht als Grund für Einschränkungen missbraucht werden.
Saludos,
-Richard